SsangYong Actyon Bilder + Fahrtest


Testfahrt vom 20.08.07

Nachdem es nun ja schon seit einiger Zeit Autos des Herstellers SsangYong auf unserem Markt gibt, war es an der Zeit sich so ein Gefährt mal anzusehen.
Den Rexton habe ich ja schon ein paar mal rumfahren gesehen und den find ich optisch nicht so schlecht.
Und nachdem nun auch noch die Tamee Harrison Werbung für den Actyon macht mussten wir das gleich mal testen :-)

 

Die Daten:

SsangYong Actyon Plus 2.0 Xdi 4x4  104 kW/141 PS (Listenpreis 27.500€)

 

Exterieur + Technik:


Optisch gefällt mit der Rexton auf jeden Fall besser, sieht auch mehr nach Geländewagen aus.
Der Actyon ist eher dessen kleiner Bruder in Coupe Form.
Die Seitenlinie und die Front geht noch halbwegs, nur das Heck ist verdammt weit hochgezogen und dadurch hat man eine mörderhohe Ladekante. Außerdem ist die Heckklappe auch sehr schwer und nur mit viel Kraftaufwand zu öffnen.
Außerdem ist die Sicht durch den Rückspiegel absolut schlecht.
Die Übersicht seitlich ist in Ordnung, wird jedoch nach hinten schlechter und auch nach vorne geht es, jedoch wenn man etwas größer ist (+190cm) merkt man recht bald dass der Sitz nicht weiter runter geht und man die Augenhöhe recht knapp unter der Dachkante hat und sich bei jeder Ampel ducken muss um sie zu sehen.

Die Bodenfreiheit ist zumindest gegeben und durch den zuschaltbaren Allrad sollte man auch im Winter und abseits der Straße auf Feldwegen etc. keine Probleme haben.
Im Normalbetrieb ist der Wagen mit Heckantrieb ausgestattet, 4x4 ist optional und kann zugeschaltet werden, sowohl High als auch Low.
In Kombination Heckantrieb + Alljahresreifen von Kumho + fast 2000kg + nasser Straße ist das Fahrzeug sehr gefährlich zu fahren. Bei knapp 40kmh und dem beschleunigen aus dem Kreisverkehr raus kam das Heck schon gefährlich nahe und das ESP hatte einiges zu tun ;-)
Um so verwunderlicher dass es den Wagen in der billigsten Ausstattungsvariante auch ohne alle elektronischen Helferlein gibt.
Mag zwar lustig sein, nur wenn man bei jeder Kurve runterbremsen muss und das Auto um die Ecke tragen, um das nervöse Heck zu unterbinden, ist der Spaß auch bald mal vorbei.

Nachdem der Allrad eingeschalten war gab sich der Wagen jedoch recht stabil und spurtreu.
Jedoch merkte man schon bei 2/3 Lenkradeinschlag auf Asphalt das bei dem Wagen wohl an den Differenzialen gespart wurde da es Verspannungen im Antriebsstrang gibt.
Also wohl nix mit durchgehend eingeschaltetem Allrad.

Der Motor ist ja grundsätzlich ein 2L Mercedes Benz Motor und ist mit seinen 140PS ausreichend für das Fahrzeug motorisiert.
Sprints wird man damit keine hinlegen, aber bei einem Gewicht von gut 2t darf man das auch nicht verlangen.
Negativ ist die Tatsache dass es den Wagen nur ohne Partikelfilter gibt.
Xenonscheinwerfer gibt es in der kompletten SsangYong Modellpalette auch überhaupt nicht zu liefern.
Der Verbrauch lag um die 9L Diesel.


Interieur:
 

Erstmal muss ich zugeben, ich war positiv überrascht im Bezug auf das verarbeitete Plastik im Innenraum. Es ist zwar nicht so hochwertig wie in deutschen Fahrzeugen, jedoch mit den bisher von mir getesteten Japanern, Citroen und Volvo kann es auf jeden Fall mithalten.
In den teureren Modellen wie Rexton und Kyron sah das Plastik imho noch etwas besser aus als im Actyon.

Der Tacho und die Mittelkonsole ist zwar etwas spartanisch ausgestattet mit Knöpfen, aber dafür finden sich an den Lenkradstöcken um so mehr Funktionen. Jedoch optisch ist der Innenraum kein Hingucker.
Auch das Lederlenkrad liegt gut in der Hand.
Eine Absolute Frechheit jedoch ist der Handbremshebel, und dies bei ALLEN SsangYong Modellen die ich angeschaut habe.
Dem Ganghebel hätte eine andere Form auch gut getan. Durch das Dreieckige Design ist er relativ unergonomisch anzugreifen.

Die Sitze sind gut verarbeitet und auch Langstreckentauglich und man hat genug Platz.
Jedoch am aller schlimmsten am Auto fand ich die enge zwischen Lenkrad und Mittelkonsole.
Mit dem rechten Unterschenkel/Knie steht man als etwas größer gewachsener DURCHGEHEND an der Mittelkonsole an, und die ist aus hartem Plastik gefertigt. Nach 30min Fahrt tat mir der Unterschenkel an der Druckstelle schon weh und man kann den Fuß dort gar nicht anders hinstellen ohne dem Lenkrad im weg zu sein.

Auf der Rückbank ist der Platz für groß gewachsene etwas beschränkt.
Außerdem sieht man unter der Rücksitzbank auch die Sparmaßnahmen, denn dort kann man unter die Sitze reingreifen wie bei den Vordersitzen, mag zwar Stauplatz bringen, jedoch merkt man dass dort recht bald der Teppich aus ist und man auf die Innenraumdämmung greift.

Der Kofferraum ist auch ein Witz. Die Ladekante ist extrem hoch und durch die Coupeklappe bekommt man auch nicht sonderlich viel dort rein.
Es ist auch noch ein doppelter Boden verbaut worunter ein vollwertiges Ersatzrad viel Platz wegnimmt. Man kann es jedoch ausbauen und stattdessen eine Plastikwanne zur Kofferraumerweiterung einbauen, welche jedoch wieder Aufpreis kostet.


Fazit:

Der Wagen ist als höhergelegtes SUV und als Zugfahrzeug ok, wird optisch und technisch jedoch keinerlei Preise gewinnen können. Außerdem wer weiß wie das Auto in einem Langzeittest abschneiden würde.
Als Alternative dazu kann man durchaus den Nissan Qashqai nennen, wobei ich vom optischen her auf jeden Fall den Qashqai bevorzugen würde.
Der Actyon hat jedoch etwas mehr Bodenfreiheit und zumindest vom Motor her würde ich auch ihn bevorzugen.
Die Kombination Heckantrieb+Allrad ist auch eher Geländewagentypisch und macht auch etwas mehr Spaß, jedoch ohne Elektronische Helferlein wie oben beschrieben für unerfahrene Leute in dieser Kombination etwas gefährlich finde ich.

 


Hier noch ein paar Bilder vom Actyon